Die Kraft der Achtsamkeit: Warum sie das Herzstück der Yogapraxis ist

Konkrete Übungen um die Kunst im Moment präsent zu sein und deine Gefühle und Gedanken ohne Bewertung wahrzunehmen und anzunehmen.

Hör dir >>>HIER<<< den Podcast mit angeleiteter Achtsamkeitsübung an oder lies den Blog im Folgenden 🌻

In jeder Yogastunde steht die Achtsamkeit im Mittelpunkt. Die achtsame Bewegung, der respektvolle Umgang mit dem eigenen Körper und Geist sowie die Achtsamkeit im Umgang mit anderen - all das prägt nicht nur unsere Yogapraxis, sondern auch unser tägliches Leben. Doch warum ist Achtsamkeit ein so wesentlicher Teil der Yogapraxis? Lass uns gemeinsam diese Frage erkunden.

Achtsamkeit und das Gehirn

Achtsamkeit stärkt verschiedene Gehirnregionen, insbesondere den präfrontalen Kortex, was zu einer verbesserten Entscheidungsfindung führt und uns hilft, uns unserer Reaktionen bewusster zu werden.

Indem wir bewusster mit unseren Gedanken und Gefühlen umgehen, können wir unsere Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte unseres Lebens lenken. Dies trägt dazu bei, achtsamer in Beziehungen und Interaktionen zu sein und mehr Zufriedenheit im Alltag zu finden. Darüber hinaus kann Achtsamkeit helfen, Stress und Ängste abzubauen und uns bewusster mit unserem Leben auseinanderzusetzen, was wiederum das allgemeine Wohlbefinden verbessert.

Achtsamkeit im Alltag

Achtsamkeit ist nicht auf die Yogamatte beschränkt, sondern kann überall und jederzeit praktiziert werden. Ob beim achtsamen Gehen in der Natur, beim Tai Chi, beim Essen oder sogar beim Kochen - das Hauptaugenmerk liegt darauf, im Moment präsent zu sein und unsere Gefühle und Gedanken ohne Bewertung wahrzunehmen und anzunehmen. Achtsamkeit ist eine Übung von Akzeptanz und Selbstmitgefühl, die uns hilft, eine tiefere Verbindung zu uns selbst und zur Welt um uns herum aufzubauen.

4 Ebenen für Achtsamkeitsübungen

Achtsamkeit kann sich auf verschiedene Bereiche unseres Lebens auswirken, darunter den Körper, den Atem, die Gefühle und die Gedanken. Hier sind einige Beispiele dafür, wie Achtsamkeit in jedem dieser Bereiche wirken kann.

🌻 Vorteile der Achtsamkeitsübung auf den Körper

  • Stressabbau und verbesserte Immunfunktion
  • Bessere Schlafqualität und Schmerzmanagement
  • Erhöhte Körperwahrnehmung und reduzierte Entzündungen

Eine wirksame Übung für mehr Achtsamkeit auf körperlicher Ebene ist die Body-Scan-Meditation.

Folge einfach dieser Anleitung:

Setze dich bequem hin oder lege dich auf den Rücken.

Beginne damit, deine Aufmerksamkeit auf deine Füße zu richten.

Scanne langsam deinen Körper von den Füßen bis zum Kopf.

Achte auf jegliche Empfindungen, Spannungen oder Unbehagen.

Atme sanft in diese Bereiche und erlaube dir, sie loszulassen.

Was heißt der achtsame Umgang mit deinem Körper für deine Yoga-Praxis?

Führe deine Yogapraxis bewusst aus.

Konzentriere dich darauf, jede Bewegung bewusst auszuführen.

Nimm die Empfindungen in deinem Körper wahr und achte auf deine Atmung.

Erlaube dir, tief in jede Yogapose einzutauchen und im Moment präsent zu sein.

Denke daran, dass Achtsamkeit für den Körper keine spezielle Technik erfordert, sondern vielmehr eine Haltung des liebevollen und bewussten Umgangs mit dir selbst ist. Nimm dir regelmäßig Zeit, um dich mit deinem Körper zu verbinden und deine Präsenz im gegenwärtigen Moment zu stärken.

🌻 Vorteile der Achtsamkeitsübung auf den Atem

  • Vertiefung der Atmung und verbesserte Atemkontrolle
  • Förderung von Gegenwärtigkeit und Stressabbau
  • Stärkung der Verbindung von Körper und Geist

Auf der Ebene des Atems kannst du Achtsamkeit mit folgenden Übungen stärken:

Bewusste Atemübungen:

Führe bewusste Atemübungen durch, um deine Atmung zu vertiefen und zu beruhigen.

Eine einfache Übung ist die Bauchatmung.

Lege eine Hand auf deinen Bauch und eine Hand auf deine Brust.

Atme tief durch die Nase ein, sodass sich dein Bauch ausdehnt und deine Hand sich hebt.

Atme dann langsam durch die Nase aus, während dein Bauch sich wieder senkt.

Spüre bewusst die Bewegung deines Atems und die Empfindungen in deinem Körper.

Atemmeditation:

Setze dich für eine kurze Meditation hin und fokussiere deine Aufmerksamkeit ausschließlich auf deinen Atem.

Wenn deine Gedanken abschweifen, bringe sanft deine Aufmerksamkeit zurück zum Atem, ohne dich selbst zu verurteilen.

Erlaube dir, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und den Atem als Ankerpunkt für deine Achtsamkeitspraxis zu nutzen.

Denke daran, dass Achtsamkeit für den Atem eine Übung ist, die regelmäßige Praxis erfordert. Beginne langsam und nimm dir täglich ein paar Minuten Zeit, um dich mit deinem Atem zu verbinden. Mit der Zeit wirst du feststellen, wie sich deine Achtsamkeitspraxis vertieft und wie du dich ruhiger und gelassener fühlst.

🌻 Vorteile der Achtsamkeitsübung auf Gefühle

  • Regulierung der Gefühle und Steigerung des Emotionsbewusstseins
  • Veränderung von Reaktionsmustern und Förderung von Mitgefühl
  • Reduzierung von Leiden und Förderung von Selbstmitgefühl

Möglichkeiten Achtsamkeit auf der Ebene deiner Gefühle zu üben sind

Der erste Schritt ist immer die Wahrnehmung. Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine Gefühle bewusst zu erkunden. Setze dich in eine ruhige Umgebung, schließe die Augen und richte deine Aufmerksamkeit nach innen. Frage dich selbst, welche Gefühle gerade in dir präsent sind. Erlaube dir, diese Gefühle zu spüren, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen.

Dann versuche, deine Gefühle in Worte zu fassen, indem du sie benennst. Sag zum Beispiel laut oder leise: "Ich fühle mich gerade traurig" oder "Ich spüre Angst in mir". Das Benennen von Gefühlen kann dir helfen, dich von ihnen zu distanzieren und eine objektivere Perspektive einzunehmen. Achte auf den Wortlaut. “Ich bin traurig” erlaubt keine Trennung zwischen dir und dem Gefühl. Du identifizierst dich mit dem Gefühl. “Ich fühle oder spüre Trauer” läßt eine Diszanzierung zu und das Bewußtsein, dass du nicht deine Gefühle bist. Du empfindest sie nur und hast so auch die Möglichkeit damit bewußt umzugehen.

Gefühle akzeptieren: Erlaube dir, deine Gefühle so anzunehmen, wie sie sind, ohne sie zu verdrängen oder zu bekämpfen. Verstehe, dass es völlig normal ist, verschiedene Emotionen zu erleben, und dass alle Gefühle vorübergehend sind. Akzeptiere deine Gefühle mit Mitgefühl und Freundlichkeit.

Gefühle als Wegweiser: Betrachte deine Gefühle als wichtige Informationen über deine Bedürfnisse und Wünsche. Wenn du zum Beispiel Traurigkeit verspürst, könnte das darauf hinweisen, dass du mehr Zeit für Selbstfürsorge benötigst. Sei offen dafür, aus deinen Gefühlen zu lernen und entsprechend darauf zu reagieren.

Indem du regelmäßig Achtsamkeit für deine Gefühle übst, kannst du lernen, mit deinen Emotionen auf eine gesunde und konstruktive Weise umzugehen. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, den Prozess der Gefühlsarbeit zu durchlaufen, ohne dich selbst zu verurteilen.

🌻 Vorteile der Achtsamkeitsübung auf gedanklicher Ebene

  • Bewusstsein für Gedankenmuster und Loslassen von Grübeln und Sorgen
  • Akzeptanz und Nicht-Bewertung von Gedanken
  • Schaffung von Raum für Klarheit und Kreativität

Möglichkeiten Achtsamkeit auf der Ebene deiner Gedanken zu üben sind:

Bewußt beobachten: Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine Gedanken bewusst zu beobachten. Setze dich in eine ruhige Umgebung und beobachte deine Gedanken, ohne sie zu bewerten oder zu analysieren. Versuche, ein neutraler Beobachter deiner Gedanken zu sein, und erlaube ihnen, wie eine Luftblase vorbei zu ziehen, ohne an ihnen festzuhalten.

Erkenne Gedankenmuster: Achte darauf, ob bestimmte Gedankenmuster immer wieder auftauchen. Bist du zum Beispiel häufig selbstkritisch oder machst du dir Sorgen über die Zukunft? Indem du dir bewusst wirst, welche Gedankenmuster bei dir dominant sind, kannst du beginnen, sie bewusster zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern.

Lenke deine Aufmerksamkeit: Wenn du feststellst, dass du in Grübelgedanken feststeckst, versuche bewusst, aus diesem Gedankenkreislauf auszusteigen. Lenke deine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment, indem du dich auf deine Sinne konzentrierst oder eine achtsame Aktivität ausführst, wie zum Beispiel Spazierengehen oder Meditieren.

Akzeptanz und Nicht-Bewertung: Übe dich darin, deine Gedanken ohne Urteil oder Bewertung anzunehmen. Verstehe, dass Gedanken nur vorübergehende mentale Ereignisse sind und dass du die Wahl hast, wie du auf sie reagierst. Erlaube dir, deine Gedanken mit mehr Akzeptanz und Gelassenheit zu betrachten.

Gegenwärtigkeit praktizieren: Nutze den Atem als Ankerpunkt, um im gegenwärtigen Moment präsent zu sein. Konzentriere dich auf deine Atmung und bemerke, wenn deine Gedanken abschweifen. Bringe sanft deine Aufmerksamkeit zurück zum Atem und zum gegenwärtigen Moment.

Meditation als Werkzeug für einen achtsamen Umgang mit deinen Gedanken

Nutze Meditation als Werkzeug, um Achtsamkeit für deine Gedanken zu üben. Setze dich regelmäßig hin und beobachte deine Gedanken, ohne an ihnen festzuhalten oder dich von ihnen mitreißen zu lassen. Erlaube dir, einfach nur ein Beobachter deiner Gedanken zu sein, und beobachte, wie sie kommen und gehen.

Indem du regelmäßig Achtsamkeit für deine Gedanken übst, kannst du eine tiefere Verbindung zu dir selbst aufbauen und lernen, deine Gedanken bewusster zu lenken und zu kontrollieren. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, den Prozess der Gedankenarbeit zu durchlaufen, ohne dich selbst zu verurteilen.

Wie du bereits weißt ist das Üben von Achtsamkeit nicht auf eine bestimmte Technik beschränkt. Besonders effektiv kann es sein, Meditation zur Kultivierung deiner Achtsamkeit zu nutzen und diese dann in deinen Alltag zu integrieren.

Meditation um Achtsamkeit zu üben

Meditation ist ein wunderbares Werkzeug, um Achtsamkeit zu üben. Sie hilft uns, eine wohltuende Balance zwischen Herausforderung und Anspannung einerseits und Ruhe und Gelassenheit andererseits zu finden. Das Ziel ist es, im Hier und Jetzt zu sein und den gegenwärtigen Moment vollständig zu erfassen.

Während der Meditation existiert nur der Augenblick. Aus einer Metaebene des Beobachters nimmst du wahr, was ist. Finde eine innere Grundhaltung des „Ok-Seins“, eine kleines Lächeln das nach innen strahlt.

Wenn du deine eigene Achtsamkeit stärken möchtest und regelmäßig üben willst, solltest du für den Einstieg ein paar Punkte beachten.

Tipps zum Einstieg in die Achtsamkeitsreise:

  • Fang langsam an und steigere deine Praxis allmählich
  • Suche dir einen bequemen Ort ohne Ablenkung
  • Nutze deinen Atem als Ankerpunkt
  • Setze dir eine Intention und finde Geduld für dich selbst
  • Lass Achtsamkeit Teil deines Alltags werden und übe regelmäßig

Abschließend möchte ich dich mit einem Zitat von Sylvia Boorstein inspirieren:

"Achtsamkeitsmeditation verändert das Leben nicht. Das Leben bleibt so zerbrechlich und unvorhersehbar wie immer. Meditation verändert die Fähigkeit des Herzens, das Leben so zu akzeptieren, wie es ist."

In der Meditaiton beobachte mit Offenheit, Wohlwollen und Selbstakzeptanz, lasse Gedanken kommen und gehen, ohne Urteil und Festhalten. Finde dein inneres Ok- sein, dein Lächeln das in dein Inneres strahlt. Genieße.

15:50 Meditation in Stille (Podcast)

Musik während der Meditation:

Spring of Deception by Density & Time (No Copyright Music)