Der Dialog zwischen Bewusstsein und Körper

Vertiefe deine Yogapraxis indem du deinem Körper mit Wohlwollen und Achtsamkeit begegnest.

Da der Kontakt zu sich selbst und dem eigenen Körper so ein wichtiges Thema in Yoga ist, verweile ich im Dezember dabei und setze dieses Thema auch diesen Monat in den Mittelpunkt meines Yogaunterrichts. Im letzten Blog habe ich darüber gesprochen, warum es wichtig ist die Kommunikationskanäle zwischen Bewusstsein und Körper zu stärken und was dabei zu beachten ist.

In diesem Blog möchte ich ein kleines Stück tiefer tauchen und etwas genauer auf die Wahrnehmungsebenen eingehen, die dir helfen können deine Wahrnehmung zu stärken und deinen positiven Dialog mit deinem Körper zu fördern. Ich hoffe es wird deine Yogapraxis bereichern.

Du kannst wie immer >>>HIER<<< den Podcast anhören mit einer geführten Meditation ab Minute 08:40 oder lese den Blog im Folgenden.

Heute möchte ich mit Dir auf eine Reise gehen, die über die physische Praxis hinausgeht – eine Reise des positiven Dialogs mit deinem Körper. In unserer hektischen Welt, in der äußere Erwartungen oft den inneren Frieden stören, bietet uns Yoga einen Raum der Selbstreflexion, des Mitgefühls und der Verbindung.

Die Verbindung von Körper und Geist im Yoga geht weit über das bloße Üben von Asanas hinaus. Es ist eine Einladung, deinen Körper nicht nur als physische Hülle zu betrachten, sondern als Tempel deiner Selbst. Durch achtsame Selbstwahrnehmung, die Kraft des Atems und das Lesen deines Körpers erkunden wir, wie Yoga uns auf dieser Reise unterstützt.

Entdecke mit mir vier Schätze, die Yoga für den positiven Dialog mit deinem Körper bereithält. Diese vier Schlüsselaspekte helfen dir deine Yogapraxis zu vertiefen.

Die Verbindung von Körper und Geist im Yoga: Yoga schafft eine einzigartige Verbindung zwischen Körper und Geist, besonders während du dich auf die Ausführung der Asanas konzentrierst. In Haltungen wie dem "Krieger" oder der "Baum" erlebst du nicht nur körperliche Stärkung, sondern auch eine intensive geistige Fokussierung. Dies stärkt die bewusste Verbindung zu deinem Körper und fördert ein tieferes Verständnis für seine Signale.

Achtsame Selbstwahrnehmung im Yoga: Achtsamkeit im Yoga bedeutet, dir bewusst zu werden, wie du dich fühlst, während du in den verschiedenen Haltungen verweilst. Diese bewusste Selbstwahrnehmung geht über die physische Ebene hinaus. Anstatt dich auf Perfektion zu konzentrieren, richtest du deine Aufmerksamkeit darauf, wie sich der Körper anfühlt, und schaffst so Raum für Akzeptanz und Mitgefühl für dich selbst.

Die Rolle der Atempraxis (Pranayama) im Yoga: Pranayama, die Kunst der Atemkontrolle, ist ein zentraler Bestandteil jeder Yoga-Praxis. Durch bewusstes Atmen während der verschiedenen Yoga-Übungen intensivierst du nicht nur die Verbindung zwischen Körper und Geist, sondern löst auch Spannungen und erfährst eine tiefe Ruhe und Gelassenheit im Geist. Der Atem fungiert als Brücke zwischen dem physischen und dem mentalen Aspekt der Yoga-Praxis.

Der Körper als Spiegel der Seele im Yoga: Betrachte deinen Körper im Yoga als ein lebendiges Tagebuch. Jede Falte, jede Narbe erzählt eine einzigartige Geschichte deines Lebens. Achte darauf, wie Emotionen und Erfahrungen sich während der Yoga-Praxis in verschiedenen Körperbereichen manifestieren. Diese Erkenntnis erlaubt dir, deinen Körper als treuen Begleiter zu betrachten, der dich durch Höhen und Tiefen der Yoga-Reise trägt.

Lass uns ein wenig konkreter werden, wie du deine Wahrnehmung während deiner Yogapraxis ausrichten kannst, um den positiven Dialog mit deinem Körper zu fördern.

Im Folgenden beschreibe ich 5 Wahrnehmungsebenen die dir helfen, die Kommunikationskanäle zwischen Bewusstsein und Körper während deiner Yogapraxis zu stärken:

  • Spüre die Aktivität deiner Muskeln

Welche Muskeln müssen für eine Position aktiv sein, welche müssen loslassen oder sogar in die Dehnung gehen? Das ist ein super Beispiel für die Balance im Körper. Um einen Körperteil zu bewegen spielen deine Muskeln zusammen, manche müssen kontrahieren (Agonist) und gleichzeitig müssen sich die Gegenspieler lösen (Antagonist). Ein ewiges Spiel der Balance zwischen Kraft & Stabilität einerseits und Loslassen & Leichtigkeit andererseits.

  • Die Kraftachse

Wie sind deine Knochen und Gelenke ausgerichtet um das Gewicht optimal in den Boden abzugeben und eine Fehlbelastung der Gelenke zu vermeiden? Die Kraftachse hilft dir auch mit deiner Energie sparsam umzugehen und macht manche Positionen erst möglich. Hier ist es wichtig, dass dein Körper für die geübte Position bereit ist.

  • Die Organe

Wie fühlen sich deine Organe an? Dehnt die Seitenbeuge meine Atemräume? Fühlt sich mein Herzraum weit und frei an, bei der Rückenbeuge? Welchen Einfluss haben Vorwärtsbeugen und Twists auf meine Verdauung? Jede Position in Yoga wirkt nicht nur auf deine Muskeln sondern auch auf deine Organe. Tauche mit deiner Achtsamkeit ein wenig tiefer ein und nimm wahr, was sich in dir verändert.

  • Atem

Kannst du deinen Atem und deine Bewegung verbinden? Das hat gleich mehrere positive Effekte. Dein Atemvolumen vergrößert sich und du übst deinen Atem zu kontrollieren. Es fördert die innere Ruhe, Konzentration, Ausdauer und Tiefe der Positionen. Es heißt: „Wenn du dir deines Atem bewusst wirst, lebst du bewusster“. Ein bewusster Umgang mit deiner Atmung fördert deine Körperwahrnehmung.

  • Nerven

Gibt dir eine Position mehr Energie oder empfindest du sie als beruhigend? Yoga hat einen großen Einfluss auf unser Nervensystem. Manche Positionen wirken aktivierend. Damit geht oft ein aufhellendes Gefühl einher. Manche Positionen wirken beruhigend und gehen oft mit einem dämpfenden Gefühl einher. Wachsam und neugierig zu sein, welche Position wie auf dich wirkt, gibt dir ein zusätzliches Werkzeug in die Hand um deine Befindlichkeit im Alltag zu regulieren.

Die Reise des positiven Dialogs mit dem Körper ist eine fortlaufende Entdeckung. Jede Pose, jeder Atemzug lädt dich zur Selbstliebe und Anerkennung ein. Lass uns gemeinsam diese Reise fortsetzen. Genieße den Dialog mit deinem Körper mit liebevollem Wohlwollen, Geduld, Akzeptanz und Dankbarkeit auf der Matte und im Leben.

08:40 Meditation Body Scan für mehr Körperbewusstsein